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1311. Oktober 2. o. O.

VI non. Octobrium (!)

Mechtildis, Herzogin von Schlesien und Herrin von Glogau, gründet zu ihres Gemahls, weiland Herrn Heinrichs, ehemals Erben des Königreichs Polen, Herzogs von Schlesien und Herrn von Glogau, und ihrem eignen Seelenheil einen neuen Altar in der Marienkirche bei Glogau zu Ehren der heil. Hedwig und Elisabeth und weist dem Vikar, dessen Präsentation ihr und ihren Erben als Patronen zusteht, 4 Bauernhufen mit allem Recht und dem herzoglichen dominium im Dorfe Brustow (Brostau) bei der Stadt Glogau an; der Zins dieser Hufen besteht aus 8 Malter Dreikorn, 2 Scheffel Erbsen, 8 Enten, 24 Hühnern, aus je 15 grossen Bauernkäsen und je 1 Vierdang. Der Vikar soll jährlich für 1 Vierdung Wachs für Lichte zum Altar kaufen und persönlich an diesem Altar täglich mit Ausnahme der Festtage und an den Tagen der heiligen Elisabeth und Hedwig Messe lesen.

Z.: Günther v. Bebirstein, Albert Truchsess v. Burnis (Borna), Jenchin v. Hugewicz (Haugwitz), Schyban v. Dere (Dyhrn), Schibco Grellus gen., Friedrich v. Bunthense Glogauer Kanonikus; ausgef. durch Czacharias, Lebuser Kanonikus und Notar der Herzogin.


Or. mit dem an blauen, grünen und gelben Fäden hängenden Siegel der Ausstellerin mit Rücksiegel im Bresl. Staatsarchiv Glogau Kollegiatst. 32.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.